Montag, 22. November 2021

25 Jahre Hannover

 Seit 25 Jahren ist Hannover meine Heimatstadt. Als ich damals Berlin verließ hatte ich wirklich die Schnauze voll.

 Die einst so geliebte Stadt meiner Kindheit und noch mehr der Jugend und meiner frühen 20er Jahre, damals noch Berlin (West), das war nicht mehr meine Stadt, nicht mehr mein Zuhause, ich fühlte mich dort 3 Jahre nach der Maueröffnung einfach immer weniger Zuhause. Berlin hatte sich einfach zu sehr verändert. Zusammengefasst, zu laut, zu voll, zu dreckig! Aussicht auf Besserung war nicht aus zu machen und ist es bis heute nicht.

 Als mögliche Konsequenz kam nur Niedersachsen respektive Hannover oder Hamburg in Frage, denn ich war ein Kind der Großstadt. Lehrte oder Lüneburg erschienen mir da zu klein. Bremen war nie in der Auswahl. Es wurde dann Hannover, einfach weil es dort zuerst mit einer Wohnung klappte.

 Ich bezog eine Wohnung in der Calenberger Str. im dritten Stock, viele Treppen aber nur 10 min zum Fitnessstudio zur Blutspende 2 min zum Flohmarkt 15 min zum Hauptbahnhof, Supermarkt, Bioladen alles im Umfeld. Ich begann dann eine Umschulung und war dann nur an den Wochenenden hier. Doch hatte ich mich in Hannover gut eingelebt und möchte Stadt und Menschen. Heimweh nach Berlin? Nix!

 Ich bin dann 2012 nochmal in Berlin gewesen und hab mir die Gegend angesehen, wo ich die ersten 23 Jahre meines Lebens verbrachte. Doch ich war ein Fremder geworden. Kein Gefühl von Zuhause. Im Jahr darauf nochmal mit einer Bekannten für einen Tag, aber seitdem nicht mehr. Hannover war mir längst Heimat und Zuhause geworden. Ich hatte meine Umschulung erfolgreich abgeschlossen nur Arbeit das klappte nicht so wirklich ich spezialisierte mich wie ich dachte doch erfuhr ich erst hinterher das alle meine Zertifikate und Fähigkeitsnachweise wertlos waren denn sie waren nicht von der IHK abgenommen, sondern nur von den Schulungsanbietern und wurden so nicht anerkannt. Alles umsonst. So ist das eben in Deutschland du musst nix können und beruflich zu gelten du musst nur die vorgeschriebene Ausbildung haben.

 Es folgen Jahre von H4 und Minijobs. Dann bezahlte ich selbst einen IHK - Kursus und hatte ganz schnell einen Job. Zwar hab ich den Arbeitgeber inzwischen gewechselt doch bin ich immer noch berufstätig wahrscheinlich bis zur Rente und hab zumindest mein Auskommen. Millionär werde ich wohl nicht mehr, aber ich bin schuldenfrei und komme zurecht.

 Also fühlte ich mich wohl in Hannover. - dann kam Corona.

 Unser aller Leben wurde über den Haufen geworfen, daran war nicht die Stadt Hannover als solche Schuld. Also findet das auch nicht weiter Erwähnung. Und doch gebe ich Corona die Schuld an vielem was sich in der Stadt Hannover für mich negativ auswirkte

 In all den Jahren davor war das Leben in Hannover insgesamt einfach nur angenehm. Was mir an Schlechtem widerfuhr lag an den Umständen, die entweder keine Schuldzuweisungen zuließen oder eben von einem Einzelnen zu verantworten war.

 Doch änderte sich das mit dem Jahr 2020 Das totale Versagen der Gesundheitsämter machte eine das Leben unsäglich öde, bis heute.

 Inzwischen ist das Leben in Hannover nicht mehr erstrebenswert. Und das liegt an vielerlei Dinge die dich in den Wahnsinn treiben.

Erst wurde der Turm am Museum in der Altstadt. Die Mittelalterkneipe dicht gemacht. Das war noch lange vor Corona, die Fahrradwege wurden ausgebaut was wieder zu begrüßen war. Doch dann hat sich im Gefüge der Stadt irgendwas verändert. Die Außengastronomie verschiedener Restaurants bekam seltsame und erschwerende aber oft Sinn befreite Auflagen, als Beispiel gelte das Pfannkuchenhaus in der Calenberger Straße. Dann Stress mit dem Vermieter, obwohl ich ihn vor satten Zahlungen bezüglich Haftungsansprüchen gegen ihn  bewahrte, versuchte er mich beim Auszug richtig ab zu zocken.

 Der Fahrradklau stieg exorbitant an. Ich selbst büßte in 10 Jahren drei Fahrräder ein. Insgesamt wurde die Stimmung in der Stadt nach meinem Empfinden aggressiver sturer rücksichtsloser uns ängstlicher schon vor Corona, aber  durch Corona noch mehr als dreifach heftiger.

 Üstra: Dadurch das ich selten mit der Üstra unterwegs bin, erlebe ich diverse Nicklichkeiten unter den Fahrgästen und an Fahrgästen inzwischen sehr selten. Einige Beispiele aber ist seitens der Üstra sind zum Beispiel die Busline 33. Haltestelle Spannhagengarten Richtung Hinrichsring 11 Endstation. Das sind 2 Haltestellen inklusive der Endhaltestelle. Der Bus kommt so an, dass weniger als eine Minute späte auch die Straßenbahn kommt. Nun sollte man meinen der Busfahrer warte den Moment, gerade eine Ampelphase um die Umsteigenden aufzunehmen er hat ja gleich Pause, vor allem bei Regen und Kälte. Aber von wegen, es kommt sogar vor das er dich noch angrinst während er vorbei fährt. Ich bezeuge das selbst mehrfach erlebt zu haben.

 Oder ich wollte während eines Halts der Bahn auf einem U-Bahnhof den Waggon wechseln ging zügig ganz nah am Zug, hat er gewartet? Nein nach weniger als 10 Sek. fuhr er los. Ich durfte dann 7 Min warten und verpasste natürlich meinen Anschlussbus und war gezwungen zu laufen. Zeitverlust gesamt fast 20 min.

 Oder Straßenbahn nähe Baumarkt Schulenburger Straße. Ich laufe, fast renne auf die Straßenbahn zu, winke dem Fahrer zu, der hebt die Hand das er mich gesehen hat. Ich freu mich die bahn noch zu bekommen, erreiche bis auf einen Meter die Tür, diese schließt sich und die bahn fährt ohne mich, der Fahrer zuckt mit den Schultern. Was ein Arsch.

 Als Radfahrer hatte ich zwei Erlebnisse die beide mir ohne das geringste Eigenverschulden in beiden Fällen, das Leben hätte kosten können, Andere kleinere Seltsamkeiten mit der

Üstra gar nicht erst erwähnt. Die Fahrer der Üstra können sich aber sicher auf ihre Fahnen schreiben. Unfairness, Sturheit Fahrgäste verarschen und allgemein gemeingefährliches Verhalten im Straßenverkehr. Wenige Ausnahmen habe ich erlebt.

 Dann die Ampelschaltung, Also ich nenne sie die Sightsingschaltung. Machen sie ihre Sightsingtour mit dem eigenen Fahrzeug durch Hannover, Sie müssen sowieso an jeder Ampel halten und können sich so in Ruhe alles ansehen.

 Ich fahre seit 1,5 Jahren von Spannhagengarten mit dem E-Bike bis zur Göttinger Chaussee. Das sind quer durch die Stadt jeweils etwa 8,5 Kilometer. Hin und zurück also ca. 17 Km. Und 19 Ampeln. Man sollte meinen das so etwa 9 Ampeln grün und 10 rot sind im Durchschnitt. Aber Nö.

Der Durchschnitt liegt höher so etwa 5 sind grün und 14 rot. Das nervt besonders abends gegen 21:30 Uhr Ich fahre zu 95% Hauptstraßen Hauptverkehrswege. Ich habe das mal hochgerechnet.

Das sind 30 Stunden pro Jahr die ich verliere durch eine beknackte, teilweise Irrwitzige Ampelschaltung. Würde mir die Stadt diesen Ausfall zahlen, wären das über 300 Euro, nettes Weihnachtsgeld. Gut, das wird nicht passieren, aber es wurmt eben im Zusammenhang mit dem Verkehrsverhalten der lieben Mitbürger, wo jeder Tag ein Abenteuer ist im Stadtverkehr. Das macht einem die Stadt unleidlich. Nicht Hannover als solches. sondern die Stadt an sich.

Es mag auch am Alter liegen und an Corona und an einigen anderen Dingen. Doch mein Interesse geht dann doch immer weiter ins Randgebiet. So was wie Lehrte, Burgdorf, Garbsen, Langenhagen usw. Raus eben. Bereue ich nach Hannover gegangen zu sein, Nein sicher nicht, allemal besser als in einer Stadt Berlin zu leben, die mit der Stadt, in der ich aufwuchs, nichts mehr zu tun hat. Außerdem ist Niedersachsen das schönste Bundesland, geschichtsträchtig vom verkloppen der Römer bis heute.

 25 Jahre Hannover Arbeit, Fortbildungen, Flohmarkt, mittelalterlicher Weihnachtsmarkt, Maschsee und viele andere Erlebnisse und Ereignisse. Es waren insgesamt 25 gute Jahre. Es war eine gute Entscheidung.

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