1. Teil
Gleichberechtigung der Geschlechter
Ein Wort das seit Jahrzehnten ja fast ein Jahrhundert in
fast aller Munde Sinngreifende Gespräche wie Sinn befreite Hasstiraden nach
sich zieht. Seit fast 2000 Jahren, je nach Kultur auch länger, leben die
Menschen überwiegend in patriarchischen Gesellschaftssystemen. Insbesondere in
Europa worauf ich mich überwiegend
konzentrieren möchte.
Erst in den letzten Jahren findet ein reales spürbares
Umdenken statt. Weg von dem Denken der Mann-Emanzen die einfach nur dieselben
Rechte beanspruchten, nicht aber dieselben Pflichten und Frauen in allen
Berufen. Nicht als machbare Möglichkeit sondern als unbedingte Gegebenheit.
Davon abseits verbreitet sich unter beiden Geschlechtern eine jeweils den
Umständen angepasste Gleichberechtigung. Wo gleiche Bezahlung für gleiche
Arbeit eine Selbstverständlichkeit ist und nicht ein Ziel das erkämpft oder
gewährt werden muss.
Ein Umdenken in der Männer keine Komplexe bekommen unter
einer Chefin zu arbeiten, genauso wie unter einem Chef, ohne sich anders oder
gar männlicher beweisen müssen. Oder diese nicht für ernst nehmen. Nicht ein
angebliches Umdenken wo einfach das Patriarchat gegen ein Matriarchat ausgetauscht
wird. Dieselben Bedingungen nur eben geschlechtlich umgedreht. Das ist keinen
Deut besser.
Dieses tatsächliche Umdenken, meines Erachtens ein
Rückbesinnen auf Geschlechts frei denkende Männer und Frauen, die eben nicht
andauernd in geschlechtsspezifischen Schubladen denken. Sondern nach reiner
Sachbefähigung. Das, eine durchschnittliche Frau nicht gerade zum Betonbauer
geeignet ist das bestimmte körperliche Arbeiten nicht unbedingt körperlich
Frauenfreundlich sind für die Durchschnittsfrau, das hat zwar biologische aber
nicht geschlechtsspezifische Gründe. Denn es gibt eben auch Frauen die nageln
den Durchschnittsmann an die Wand wie einen Nagel in eine Bretterwand. Und
ebenso gibt es Männer die überschlagen sich wenn eine kräftigere Frau ihnen eine
ballert um das mal ganz schlicht zu formulieren.
Ein Teil dieses Umdenkens beinhaltet eine ganz
grundsätzliche Einteilung. Aus
unterschiedlichen Pflichten ergeben sich
unterschiedliche Rechte. Wer dabei welche Pflichten übernimmt ist abhängig von
der individuellen Zuteilung und die ist, wenn es richtig läuft. Gänzlich
unabhängig vom Geschlecht. Diese Pflichten und Rechte sind nicht zwingend
gleichartig aber immer und ausnahmslos gleichwertig. Denn die Zielsetzung von
Pflichten und Rechten beider ist die maximale Harmonie und Einheit der
Beziehung der Beteiligten.
Eine Wertunterscheidung von Pflichten und / oder Rechten
gibt zwangsläufig böses Blut mit einer einzigen Ausnahme wenn ein deutliches
Machtgefälle von beiden gewünscht wird dann gibt es wohl einige Sonderregeln.
Dazu später mehr.
Noch ist obiges kein üblicher Handlungsrahmen im Alltag der
Gesellschaft. Jedoch sind eben Tendenzen zu erkennen und werden hier und da
bereits übernommen und festgeschrieben. Was die bisherigen halbherzigen, nicht
funktionierenden Aktivitäten wie Frauenquoten und dergleichen Überflüssig
macht.
In Historikerkreisen gilt schon lange das Gesellschaften als
Matriarchat, in früheren Zeiten genauso häufig, wenn nicht häufiger waren, als
patriarchische Gesellschaften. Am besten aber glaube ich funktionieren
Gesellschaften die eben nicht auf geschlechtliche Spezifikationen beruhen
sondern auf persönliche Fähigkeiten und Leistungen. Deswegen muss man aber das
Geschlecht nicht zwangsläufig komplett ignorieren. Auch befürworte ich eine
Entwicklung hin zu Unisextoiletten, deren Nutzung eine
entwicklungsgeschichtliche ebenso wie eine Charakterfrage ist. Weg von
genderorientierten Toilettenfragen. Wo es denn eines Tages vier - fünf
verschiedene WC-Anlagen gibt. Die bautechnisch und finanziell schon nicht
durchführbar sind. Vom umwelttechnischen Aspekt noch nicht mal gesprochen.
In den nicht abrahamitischen, besonders den vorchristlichen
Religionen, und Glaubensvorstellungen begegnen uns häufig diese Themen von
zweigeschlechtlichen bis geschlechtslosen Göttern, von Hybriden bis
Zwitterwesen aller Art. Das Geschlecht spielt nur eine Rolle in eindeutig
patriarchischen und ebensolchen Matriarchaten
Gesellschaften. Ansonsten sind diese eben nicht vorrangig von Bedeutung.
Als Beispiel sei hier meine eigne Religion und Glaubenswelt
der nordisch, germanischen Mythologie angeführt.
Da gibt es Götter und Göttinnen, mit mal unterschiedlichen,
mal gleichen Zurechnungen und Verantwortlichkeiten. Allvater Odin, der
Göttervater der Asen, Ein Totengott, und Kriegsgott ein Gott der Dichtkunst der
tobenden Leidenschaften und Sucher nach Wissen, ein mächtiger Gott eben
Anführer aller Asen. Und doch ist er nichts ohne seine Gemahlin Frigg. Die
Wissensreiche. Vermutlich weiß sie mehr als der Allvater der ein Auge gab an
Mimirs Brunnen um Wissen zu erlangen. Der eine tote Völva erweckte um Wissen um
die Zukunft zu erlangen. (bedarf Kenntnisse in germanischer Mythologie) Doch
weiß Frigg weit mehr als Odin, nur spricht sie nicht drüber.
Sie ist der ruhende Gegenpol zu enthusiastischen
Göttervater. Beide ergänzen einander. Es gibt hier keine Wertabwägung
gegenseitig. Auch Odin hat Eltern, Vater und Mutter, Odins Vater aber Bor ist
der Sohn von Buri, Buri aber hat Bor sowohl gezeugt als auch geboren. Und selbst
wurde Buri aus den Eise Nifelheims geleckt von der Kuh Audhumbla. Er wurde
nicht geboren nicht gezeugt, zeugte und gebar aber selbst den Vater Odins. In
der Mythologie der Götter sehen wir also den Anfang aller Götter im nicht geschlechtlich spezifizierten
Erheben der Götter.
Anders die abrahamitischen Religionen eindeutig
patriarchisch stark ausgeprägt. Ein nicht geborener nicht geschaffener Gott.
Nebennotiz: Der Begriff Gott=ist in der urgermanischen Linguistik
geschlechtslos selbst die Bezeichnung 'das gott' hat nur Hilfsfunktion. Und
dient nicht einer geschlechtlichen Bestimmung. Gott, das göttliche ist nicht
geschlechtlich spezifiziert.
In den drei abrahamitischen Religionen spielt das Geschlecht
eine sehr bestimmende Rolle und wirde auch deutliche gewertet innerhalb der
Religion und ihrer Gesetze. Selbst in der ihr eigenen Schöpfungsgeschichte geht
der Mann immer voran die Frau folgt hinterher. Ihr Wert gegenüber dem Mann ist
zumindest zweifelhaft als eigenständiges Lebewesen.
Dass die patriarchischen Gesellschaften schließlich die
Oberhand gewannen und die weiblichen,
matriarchalischen Gesellschaften verdrängten mag durch die
missionarischen Aktivitäten der abrahamitischen Religionen gefördert worden
sein. Aber ob diese ursächlich sind dafür, da sind Zweifel zumindest
berechtigt. Allen patriarchischen Gesellschaftsformen liegt ein horizontales
Wertesystem zu Grunde. In der die Frau knapp über dem Sklaven noch vor manchen
wichtigen Nutztier rangiert. Das ist nicht typisch für die sonst sehr patriarchischen
abrahamitischen Religionen. Das kommt meines Erachtens aus einer generellen
Mann-Frau Werteinschätzung unabhängig von Religionen.
In matriarchalischen Gesellschaften gibt es keine so
ausgeprägte Hackordnung, oder wenn dann weniger offensichtlich. Ob Frauen ein
weniger ausgeprägten Kontrollwahn haben, was ich mir vorstellen kann, oder
andere Ursachen hier vorliegen vermag ich nicht zu beantworten. Nur ist dies
eben mein Eindruck aus dem Studium dieser Thematik. All diese Themen
militärischer Ränge, Befehlsketten und daraus resultierende Pflichten und
Rechte ist mehr so ein Männerding als das von Frauen. Bestes Beispiel sind
Filme wie Der Untertan.
Soweit mir bekannt gibt es zwar noch sehr vereinzelt auf
anderen Kontinenten funktionierende Matriarchate doch der Rest sind fast
ausschließlich Patriarchate in denen Frauen gelernt haben sich ein zu richten.
Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine tüchtige Frau. Doch warum sollte
nicht hinter einer erfolgreichen Frau ein tüchtiger Mann stecken? In meiner
Welt jedenfalls gibt es keine Wertunterschiede bei Mann und Frau.
Eine funktionierende gleichberechtigte faire Welt sucht
nicht
1. die Auswechselung von Patriarchat zum Matriarchat. Auch keine Erweiterung von Frauenrechte zu Lasten der Männer
2. Nein es geht nur darum das sich aus verschieden gelagerten
Pflichten sich ebenso verschieden gelagerte Rechte ergeben können die
geschlechtsabhängig allein an die Pflichten der Aufgabenstellung gebunden sind.
Unabhängig des jeweiligen Geschlechts des Ausführenden.
Natürlich gibt es
auch Berufe und Gegebenheiten in denen es als Regelfall vorkommt das eine
geschlechtliche Voraussetzung gegeben ist. Oder einfacher manche Jobs sind für
Männer andere für Frauen einfach besser geeignet. Doch auch wenn ein Regelfall
gegeben ist, schließt das nicht aus das auch der Angehörige des anderen
Geschlechts diese Arbeit ausführen kann, wenn eben seine Konditionen dies
leisten können. Es geht eben fast nie um eine, per se, geschlechtsspezifische
Eignung sondern immer erst um eine individuelle Leistungsfähigkeit. Man lässt
in der Regel ja auch keinen Wachdienstmitarbeiter kurz vor der Rente treppauf
und Treppab Objekte bedienen sondern nimmt dafür einen jüngeren Mitarbeiter.
Egal ob dieser nun dem weiblichen oder männlichen Geschlecht angehört oder sich
irgendwo dazwischen sieht.
Wollen wir also eine echte Gleichberechtigung der
Geschlechter, dann wird das nicht dadurch erreicht, dass die Rechte der Frauen
denen der Männer angepasst wird. Oder eben gegebenenfalls andersrum. Sondern das
eben Rechte an Pflichten und Pflichten an Leistungen. Pflichten und Rechte
mögen nicht gleichartig sein, aber immer gleichwertig.
Bezahlung nach Leistung, immer nach dem Gleichheitsprinzip
für Alle. Dann bleibt auch genug für die, die eben nicht können. Beruflicher
Neid und Eifersüchteleien, übermäßiger Leistungsdruck und Job-Depression würden
dadurch vielleicht auch abnehmen. Daran zumindest glaube ich.
Wie das genau zu realisieren ist vermag auch ich nicht genau
zu definieren. Aber den Grundgedanken habe ich mir zu Eigen gemacht. Ich kann
Lösungen unterstützen sie zu schaffen sind andere qualifiziert. Doch wird das
Geduld brauchen bis sich das festsetzt.
Vorspann zum 2. Teil
Auch ich hab nicht immer so gedacht. In den Jahren 1978 bis
88 war ich wohl das was man einen Macho nennt. Frauen waren kein Thema außer
wie man sie ins Bett bekommt. Die weiblichen
Bedürfnisse, Gleichberechtigung waren so gar kein Thema. Frauen hatten
doch Wahlrecht und bei Scheidungen wurden sie bevorteilt. Also war für mich alles
gut. Frauen mit Selbstbewusstsein, Eigenverantwortung und Willensstärke, das
waren doch alles Lesben und Emanzen. Natürlich war jede eines Lesbe oder Emanze
oder beides wenn sie mich oder Andere nicht einfach ran ließ. Was waren wir
dumm.
Der zweite Teil ist nur privat für einige ausgewählte Leute
lesbar die ein besonderes Vertrauen genießen