*Füllosofische* Betrachtungen
Vielfach
ist verbreitet das Sokrates gesagt haben soll: “Ich weiß, dass ich nichts
weiß!“ Tatsächlich hat er aber gesagt: “Ich weiß das ich nicht weiß“ das kleine
“s“ hinter dem “nicht.“ Das ist aber nicht allgemein bekannt. Auch ich weiß das
erst seit 2 oder 3 Jahren. Doch lese ich immer wieder in Onlineprofilen oder
höre in Diskussionen die Nicht(s)-Variante. Ignorieren wir mal den Umstand des
Übersetzungsfehlers und betrachten die Aussage wie sie allgemein verwendet wird.
Ich
weiß, dass ich Nichts weiß – könnte das die Aussage eines Philosophen sein wie
es Sokrates war?
Wohl
kaum. Sokrates galt zu seiner Zeit und auch heute noch, als einer der größten
Philosophen Griechenlands und darüber hinaus. Seine Betrachtungen gingen weit
über die Vorstellungskraft, den Intellekt, das Wissen der Menschen damals
hinaus. Sokrates ist einer der Begründer der abendländischen Philosophie. Ob es
ohne ihn Nietzsche oder Kant gegeben hätte ist zumindest fraglich. Es ist vermutlich
also unwahrscheinlich das Sokrates das so gesagt haben könnte.
Man
könnte nun so argumentieren, dass man sagt, dass Sokrates so viel schon wusste
das er erkannte dass sein Wissen zwar reich, aber nichts ist, zu dem was er
nicht oder noch nicht weiß. Abgesehen davon das das Stammtischphilosophie ist.
Wäre es wenn, dann ein Beweis für das Original Zitat.
Viele
Menschen, zumindest hat es meines Erachtens den Anschein sie benutzen diesen
fehl übersetzten Spruch um eigene Faulheit oder eigene Unzulänglichkeiten zu
überdecken. So nach dem Motto. Wissen ist Macht, nichts Wissen macht auch
nichts. Manchen Menschen kommt auch in diesem Zusammenhang die Bibel recht wo
geschrieben steht. Alle Weisheit des Menschen ist Torheit vor Gott. (1.
Korinther 13.4) Wenn dem so wäre könnte man tatsächlich argumentieren das aller
Menschen Weisheit ohne wirklichen Wert, ja sogar schädlich sein könnte, das sie
ja vor Gott nichts als Torheit = albernes Geplänkel oder dummes Zeug ist.
Wozu
sollte der Mensch dann überhaupt Wissen sammeln? Alles was er erdachte, erdenkt
oder erdenken wird ist nur das Denken von Toren? Nö, nö. Das kann glauben wer
will, ich nicht
Ich
selbst glaube das alles Wissen der Menschheit in genetische Informationen
weiter gegeben wird, das wir Menschen heute, all das Wissen unserer Ahnen von
Anbeginn an in unseren Genen liegen haben. Nicht jeder Alles aber von
Generation zu Generation immer mehr. Und eben alle Menschen zusammen über ein unvergleichliches
Wissen verfügen. In wie weit wir, der einzelne das ab zu rufen vermögen? Das
ist eine ganz andere Geschichte. Das also alle Weisheit Torheit sei vor einem
wie auch immer geglaubten göttlichen Wesen, das halte ich einfach für Unfug.
Dazu
zwar nicht ganz passend, aber irgendwie schon auch, eine Geschichte aus dem
Leben des Buddha als er eben noch nicht der Buddha war sondern als junger
Sannyasin (Wander.- und Bettelmönch) und gerade erst den Palast seines Vaters
verlassen sich nunmehr Gautama nennend und nicht mehr Siddhartha, durch die
Lande zog.
Siddhartha
alias Gautama war mit einem anderen Mönch Namens Ganaka unterwegs. Sie kamen
dazu als eine Frau Reis von der Straße klaubte und versuchte diesen in den vom
Wagen gefallenen Sack zurück zu schieben. Ihr Mann fing an zu toben und
schimpfte dass der schmutzige Reis den noch übrigen Reis verschmutze und er
diesen nicht mehr verkaufen könne. Er schlug seine Frau deswegen so das der
Karren vom Weg abkam und noch mehr Reis auf die Straße viel. Was den Mann noch
wütender machte. Gautama lenkte den Mann ab und bot seine Hilfe den Karren
zurück auf die Straße zu schieben. Den dieser zuvor in seinem Ärger selbst hinein
bugsiert hatte. Der Ärger des Mannes aber war keineswegs gewichen als, alles
wieder einiger maßen hergestellt, das Paar seinen Weg zum Markt fortsetzte.
Ganaka
lachte und verspottete Gautama ein wenig. Er sagte es wäre für Gautama ein
hartes Stück Arbeit gewesen ihm helfend zur Seite zu stehen und doch zeigte
sich dieser undankbar. Als Gautama dann seinerseits Ganaka zum Vorwurf machte
das er nichts getan hätte, was ja wohl gar nicht ginge, sagte Ganaka ihm das
all sein Tun völlig sinnlos war und sogar Schaden angerichtet haben kann. Das
verwirrte Gautama sichtlich. Ganaka erklärte ihm was er bei seiner Hilfsaktion
nicht bedacht hatte.
Wenn
beide zurück nach Hause kommen, egal ob der Handel erfolgreich war, wird der Mann
seine Frau höchstwahrscheinlich noch schlimmer schlagen. Um ihr zu zeigen wer
der Herr ist, denn du hast ihn ja gehindert und dadurch beschämt. Du hast ihn
faktisch gehindert zu tun, was er glaubte tun zu müssen.
Haben
die beiden kein eigenes Leben das du ihnen zeigen müsstest was richtig und
falsch ist? Haben sie nicht ein Dorf wo sie, ihre Verwandten und auch Priester
leben. Wissen sie denn nicht selbst was Gut und Böse ist? Hätten der Mann und
die Frau den Karren nicht auch allein heraus bekommen? Und wenn das eben nicht
ginge, glaubst du nicht sie hätten um Hilfe ersucht? Um all das hast du sie
gebracht. Was immer du tust, glaubst oder meinst das du es tun müsstest tust du
um deinetwillen.
Die
ganze Geschichte ist nach zu lesen in dem Buch: Buddha Die Geschichte einer
Erleuchtung von Deepak Chopra, erschienen bei O.W. Barth ein Verlag der S.
Fischer Verlag GmbH 2007 ISBN 978-3-502-61197-4
Die
Erkenntnis daraus, die Moral der Geschichte ist: Nicht immer ist das
Offensichtliche das richtige und nicht jede gute Tat ist tatsächlich gut. Diese
Erfahrung haben wir meist schon alle selbst gemacht. Was nun lehrt uns das?
Es
ist uns nicht möglich alles zu wissen, Nicht Wissen bedeutet aber eben nicht,
Nichts zu wissen. Das was wir glauben zu wissen als Erfahrungswert anzuwenden
unter der Berücksichtigung nicht alles zu Wissen das ist Weisheit das aber zur
Torheit zu erklären ist wirklich eine Schwäche der Arroganz. Doch was soll man
tun?
In
einem Keks liegt große Weisheit, hier nimm einen Keks.
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