F.L.R – Female-led
Relationship
Es gibt in einer säkularen Gesellschaft nicht nur viele
unterschiedliche Meinungen. Es gibt auch unterschiedliche, ja gegensätzliche
Formen des Zusammenlebens.
Mehrheitlich ist es noch so Mann und Frau wobei der Mann meist
der dominante Part ist. Und die Frau sich dem eher fügt. Na gut zumindest nach
der Statistik.
Im Laufe der letzten 60 Jahre aber, da hat sich so einiges
getan in der unserer Gesellschaft. So genannte Randgruppen drängten ins Licht
der Öffentlichkeit. Homosexuelle Partnerschaften erfuhren stufenweise
gesellschaftliche Anerkennung. Heute sind homosexuelle Eheschließungen mit
allen sich daraus ergebenen Rechten und Pflichten Normalität und Teil des
deutschen Gesellschaftssystems. Auch andere Randgruppen der
zwischenmenschlichen Beziehungsformen sucht ihre Anerkennung. Die ach so
verruchte Domina die Männer schlug wurde neu bewertet bis hin zu seine Art
Sozialpädagogin, was vielleicht in Einzelfällen sogar stimmte, aber sicher
nicht der Regelfall ist. Die ganze Welt des BDSM aber kam aus der tot
geschwiegenen Schmuddelecke. Dem Outing der Homosexuellen folgte ein Outing der
BDSM Szene die ja teilweise ineinander übergriff aber eben nur teilweise.
Es gab noch einige andere Formen des Zusammenlebens die in diesem
Zug auch ihren Weg fanden in das Bewusstsein zumindest, eines Teils der
Öffentlichkeit.
Die
Female-led Relationship F.L.R. Das in seinen Grundlagen einer *normale*
Mann/Frau: Frau/Mann Beziehung gleich kam, nur das hier eben die Frau der
dominante Part war, das die Frau letztendlich Verantwortung übernahm und
sozusagen das letzte Wort hatte bei Entscheidungen und der Mann oft bestenfalls
ein einfaches Mitspracherecht.
Nun ist der Mensch in seinen Beziehungsformen enorm
variabel. Trotz einiger gemeinsamer Grundlagen werden Beziehungen letztendlich
individuell nicht zuletzt der eigenen Intimität angepasst. So auch bei der FLR
die ganz weit weg ist von klar strukturieren Rollenvorgaben. Die unauffälligste
Form der FLR ist wohl die wo ein Mann nach außen im Rampenlicht steht, die Frau
aber im Hintergrund die Fäden zieht, den Mann antreibt. Man kennt diese
Sprüche; hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine entschlossene Frau. Oftmals
sind diese Sprüche wahrer als man allgemein meint.
Aber natürlich gibt es auch eine, sagen wir Extreme auf der
Gegenseite einer FLR. Hierbei ist der Mann völlig versklavt und Eigentum des
weiblichen Parts. Das gehört dann auch eher in den
BDSM – Bereich. Und hat nicht mehr so wirklich mit einer FLR
zu tun. Doch grundsätzlich ist die Frage der Beziehung in bindender Form. Das
eine ist eine FLR das andere eine reine BDSM-beziehung. Die Grenzen aber sind,
wie überall schwimmend, und nirgendwo sind sie einfach festgeschrieben,
Es gibt die unterschiedlichsten Formen einer FLR. Unterschieden
wird, warum auch immer – wohl weil alles seine Regeln braucht, in 4 Stufen
einer FLR (genaue Einzelheiten bitte der Fachliteratur entnehmen.)
Stufe 1) Frau und Mann leben in einer harmonischen
Zweierbeziehung in der beide ihre Meinungen äußern und gemeinsam entscheiden,
auffallend oft aber ist die Meinung der Frau die entschiedene. Der Mann achtet
etwas intensiver auf das Wohl der Frau und unterstellt diesem zunehmend das
eigene Wohlgefühl
Stufe 2 ) Die Beziehung
ist schon von einem gewissen Machtgefälle geprägt Der Rat und die Meinung des
Mannes hat durchaus Bedeutung und die Frau ist auch empfänglich dafür doch
entscheidet sie schon was davon zur Ausführung kommt. Der Mann hat sein eigenes
Geld und ist auch nicht Rechenschaftspflichtig darüber. Die Frau aber hat die
Kontrolle über alle anderen finanziellen Mittel und entscheidet wie sie
verwandt werden. Auch im intimen Bereich geht es vor allem nach ihren Gusto.
Der Alltag des Mannes ist weitgehend davon bestimmt seine Frau zu erfreuen.
Stufe 3) Hier ist das Machtgefälle allumfassend. Die Frau
hat die absolute Kontrolle und Entscheidungsgewalt in der Beziehung auch
darüber was an Pflichten dem Mann zufällt. Auch seine Freizeit obliegt ihrem
Einverständnis. Bei eigenem Taschengeld ist er ihr Rechenschaftspflichtig.
sexuell hat er bestenfalls ein Vorschlagsrecht sofern dies zum Nutzen seiner
Frau ist. Der Frau steht es frei sich auch anderweitig zu orientieren, ihm
nicht.
Stufe 4) Hier ist der Mann nur noch (Ehe-)Sklave. Alles was
er hat sind Zugeständnisse der Frau die ebenso wieder entzogen werden können.
Er führt das Leben eines Cuckolds und darf dienen nach der Wunsch der Frau
Anspruch auf das Leben einer eigenen Sexualität existiert nicht mehr meist ist
der zur Keuschhaltung verschlossen. Soll heißen die Frau wird zur Keyholderin
über den KG (Peniskäfig) des Mannes Hier sind wir dann aber schon im SM Bereich
(ich möchte nochmal auf entsprechende Fach und Sachliteratur verweisen) für die, die es genau wissen wollen
Nach
meiner Erkenntnis sind Beziehungen die einer FLR nahe kommen, respektive als
solche zu werten sind, weit mehr Verbreitet als man annimmt. In meinem
privaten, erweiterten Umfeld jedenfalls sind mehr wahrscheinliche FLR
Beziehungen als Corona- und mittelschwere MS Fälle zusammen.
Tatsächlich
gibt es einige Aspekte einer FLR die den meisten Männern zeitlich begrenzt
zusagen und über diesen Weg kommen auch viele damit in Berührung. Doch meistens
ist es so dass sich solche Beziehungsformen einfach ergeben. Soweit mir bekannt
sind FLR Beziehungen sogar beständiger als vergleichbare Beziehungen mit
umgekehrten traditionellen Bild
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