Mittwoch, 18. November 2015

Sex & Drugs & Rock ‘n Roll



Sex & Drugs & Rock ‘n Roll

In den 50er / 60er Jahren standen diese Dinge beim Establishment, bei unseren Eltern, ggf. Großeltern auf dem Index. Junge Leute die das propagierten waren von Haus aus widerspenstig, revolutionär, arbeitsscheu verlaust unordentlich, frech und allen sonstigen Negierungen unterworfen.

Der anständige Sohn, die folgsame Tochter hielten sich jungfräulich, sauber und rein. Sie rauchten und tranken nicht und legten eine flotte scheibe auf von Heintje und Roy Black wenn sie ganz wild waren mal Max Greger. Die ältere Generation suchte die junge in die Muster zu pressen deren sie selbst unterworfen waren. Das fing in der Familie an, über Schule Ausbildung und Berufsleben, in den Medien und natürlich bis in die Kreise von Politik, Kirche und Wirtschaft. 

Wer lange Haare hatte, wie ein Hippie war per se ein Bombenleger oder Anarchist oder gleich beides. Es galten die Normen der Gesellschaft und alles andere war nicht denkbar. Zug und Ordnung. So einfach war damals die Welt.

Heute, heute ist das anders. Sex und Drugs und Rock ‘n Roll sind heute die Waffen des Establishment. 

Heute wird das genutzt um eben die Menschen ab zu lenken. Und steht in einem völlig anderen Verständnis als damals eben zu jener Zeit.

Sex, Sex war in den 50/60ern bei der den über 35 jährigen verpönt als öffentliches Thema. Es diente der Kindeszeugung und Frauen hatten natürlich keinen Spaß an sexueller Aktivität. Bei nicht wenigen galt Freude am Sex als archaisches Überbleibsel heidnischer Wollust. Onanieren konnte zur Erblindung führen. Sexuelle Übergriffe wurden gesellschaftlich totgeschwiegen. Dasselbe galt für Homosexualität und selbstverständlich für alle anderen sexuellen ‘‘Perversionen“.

Drugs, Drogen war ein absolutes No-Go, natürlich mit Ausnahmen. Vaters wohlverdiente Pfeife Zigarre oder auch Zigarette, (beispielgebend hierfür der geniale Werbeslogan des Hauses Reemtsma, damals noch eine anderes Unternehmen glaub ich, *Greife lieber zur HB* Immer wenn dich was aufregt, immer wenn etwas nicht funktioniert, reg dich nicht auf, greif lieber zur HB. Die Werbungsstrategie der anderen Rauchwarenproduzenten war ähnlich gestaltet, Tabak war Inbegriff für Freiheit, Gleichmut und Zufriedenheit. Bei Alkohol war das nicht viel anders. Da kam noch der Spaßfaktor dazu, alles natürlich ganz harmlos. Bis hin zu der wirklich perversen Werbungen von Frauengold, die wir heute so belächeln wegen ihrer naiven Inhalte. 

Rock ‘n Roll, Diese Hottentotten Musik, wie sie mein Vater nannte, verdarb die Jugend, wiegelte sie auf gegen Recht und Ordnung. War Schuld am Verfall der guten Sitten usw. usw. Das dachten damals wirklich viele der 35 – 60 jährigen wirklich aus tiefster Überzeugung.

Heute, heute werden diese Themen inhaltlich aktiv und passiv genutzt die Menschen ab zu lenken, ab zu lenken von den Dingen die das Establishment am Willen und Wissen der Menschen vorbei veranstaltet.

Sex. Solange sich die Menschen darüber zanken ob Homosexuelle heiraten dürfen, ob Transsexuelle ein Fehler der Natur, oder doch nur Perverse sind ob diese oder jene Sexuelle Ausrichtung nun Sünde ist, oder verboten gehört. Oder damit regelrecht Reklame gelaufen wird. Solange haben sie keine Zeit auf TTIP zu achten. Solange es genug Pornographische Medien gibt fragt keiner ob es genug Kindergärten gibt mit ausreichend Personal und das die Hebammen nicht aussterben. Solange Sex in allen Bereichen Gesprächs Thema ist, solange fragt keiner nach Pädophile und wenn er danach fragt dann aber bitte nichts Diskreditierendes für Staat und Kirche

Drugs. Je intensiver die Konzentration auf die Frage der Legalisierung von Hanf diskutiert wird fragt keine wieviel Tonnen Crystal Meth auf den Straßen ist. Solange fragt auch keiner nach Chemie in den Flüssen und Seen, nach Fracking, nach Atommüll usw. usw.

Rock ‘n Roll. Musik ist längst politisches Instrument, nicht um Soldaten auf Linie zu halten wie es mit der Marschmusik erreicht wurde. Nein auch hier um zu betäuben, ab zu lenken. Warum sieht man wohl Helene Fischer, Heino und die unsägliche Volkstümliche Musik im Fernsehen? Weil sie harmlos ist und allenfalls individuelle Bedürfnisse befriedigt, weil sie das Denken regelrecht verhindert. Es gibt genug Literatur die die Wirkung von Musik beschreibt, soviel das es fast schon zur Allgemeinbildung gehört.

Jedes für sich ist nicht so auffällig aber wenn man das alles in Bezug setzt, und einem bewusst ist das eben die Mächtigen damit zu arbeiten wissen dann gibt das ein perfides Bild wie der Otto Normalverbraucher beduselt wird. 

In den Zeiten zwischen 1950 - 1970 grob gerechnet, war Sex & Drugs & Rock n Roll ein Begriff für viele Dinge. Vor Allem aber für Widerstand gegen das Establishment. Oder wie es heute genannt wird. Ziviler Ungehorsam. 

Doch heute wird genau das benutzt um die Menschen ab zu lenken, zu beruhigen, ihnen Ventile zu liefern damit sie sich nicht auf Dinge wie ttip, Atommüll und politische Fehlentscheidungen konzentrieren, dazu kommen dann noch GZSZ, Big Brother, DSDS, Bauer sucht Frau und viele andere Formate. Über den Erfolg lässt sich sicher streiten, aber Tausende lassen eben ablenken.

Ich will mich da nicht grundsätzlich ausnehmen. Ich liebe Musik, ich steh auf Sex, und ich hab auch schon gelegentlich was geraucht und hier und da ein besonderes Süppchen geschlürft, und so manch guten Whiskey oder Wein schnabuliert.

Doch will ich auch Musik hören die Botschaften enthält die Problem benennt, die mich unterstützt wenn ich Dinge benenne die in den Medien totgeschwiegen oder umgestaltet werden. Sex wird mich nicht dauerhaft ablenken und betäuben, er wird mich stärken und was immer ich benutze um spirituelle Wege zu finden geht nur mich was an. Aber weder von Sex noch von Drugs noch von Rock n Roll lasse ich mich betäuben und dauerhaft ablenken.


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