Sex & Drugs & Rock ‘n Roll
In den
50er / 60er Jahren standen diese Dinge beim Establishment, bei unseren Eltern,
ggf. Großeltern auf dem Index. Junge Leute die das propagierten waren von Haus
aus widerspenstig, revolutionär, arbeitsscheu verlaust unordentlich, frech und
allen sonstigen Negierungen unterworfen.
Der
anständige Sohn, die folgsame Tochter hielten sich jungfräulich, sauber und
rein. Sie rauchten und tranken nicht und legten eine flotte scheibe auf von
Heintje und Roy Black wenn sie ganz wild waren mal Max Greger. Die ältere
Generation suchte die junge in die Muster zu pressen deren sie selbst
unterworfen waren. Das fing in der Familie an, über Schule Ausbildung und
Berufsleben, in den Medien und natürlich bis in die Kreise von Politik, Kirche
und Wirtschaft.
Wer
lange Haare hatte, wie ein Hippie war per se ein Bombenleger oder Anarchist
oder gleich beides. Es galten die Normen der Gesellschaft und alles andere war
nicht denkbar. Zug und Ordnung. So einfach war damals die Welt.
Heute,
heute ist das anders. Sex und Drugs und Rock ‘n Roll sind heute die Waffen des
Establishment.
Heute
wird das genutzt um eben die Menschen ab zu lenken. Und steht in einem völlig
anderen Verständnis als damals eben zu jener Zeit.
Sex, Sex war in den 50/60ern
bei der den über 35 jährigen verpönt als öffentliches Thema. Es diente der
Kindeszeugung und Frauen hatten natürlich keinen Spaß an sexueller Aktivität. Bei
nicht wenigen galt Freude am Sex als archaisches Überbleibsel heidnischer
Wollust. Onanieren konnte zur Erblindung führen. Sexuelle Übergriffe wurden
gesellschaftlich totgeschwiegen. Dasselbe galt für Homosexualität und
selbstverständlich für alle anderen sexuellen ‘‘Perversionen“.
Drugs, Drogen war ein
absolutes No-Go, natürlich mit Ausnahmen. Vaters wohlverdiente Pfeife Zigarre
oder auch Zigarette, (beispielgebend hierfür der geniale Werbeslogan des Hauses
Reemtsma, damals noch eine anderes Unternehmen glaub ich, *Greife lieber zur
HB* Immer wenn dich was aufregt, immer wenn etwas nicht funktioniert, reg dich
nicht auf, greif lieber zur HB. Die Werbungsstrategie der anderen
Rauchwarenproduzenten war ähnlich gestaltet, Tabak war Inbegriff für Freiheit,
Gleichmut und Zufriedenheit. Bei Alkohol war das nicht viel anders. Da kam noch
der Spaßfaktor dazu, alles natürlich ganz harmlos. Bis hin zu der wirklich
perversen Werbungen von Frauengold, die wir heute so belächeln wegen ihrer
naiven Inhalte.
Rock ‘n Roll, Diese
Hottentotten Musik, wie sie mein Vater nannte, verdarb die Jugend, wiegelte sie
auf gegen Recht und Ordnung. War Schuld am Verfall der guten Sitten usw. usw.
Das dachten damals wirklich viele der 35 – 60 jährigen wirklich aus tiefster
Überzeugung.
Heute, heute werden diese
Themen inhaltlich aktiv und passiv genutzt die Menschen ab zu lenken, ab zu
lenken von den Dingen die das Establishment am Willen und Wissen der Menschen
vorbei veranstaltet.
Sex. Solange sich die Menschen
darüber zanken ob Homosexuelle heiraten dürfen, ob Transsexuelle ein Fehler der
Natur, oder doch nur Perverse sind ob diese oder jene Sexuelle Ausrichtung nun
Sünde ist, oder verboten gehört. Oder damit regelrecht Reklame gelaufen wird.
Solange haben sie keine Zeit auf TTIP zu achten. Solange es genug
Pornographische Medien gibt fragt keiner ob es genug Kindergärten gibt mit
ausreichend Personal und das die Hebammen nicht aussterben. Solange Sex in
allen Bereichen Gesprächs Thema ist, solange fragt keiner nach Pädophile und
wenn er danach fragt dann aber bitte nichts Diskreditierendes für Staat und Kirche
Drugs. Je intensiver die
Konzentration auf die Frage der Legalisierung von Hanf diskutiert wird fragt
keine wieviel Tonnen Crystal Meth auf den Straßen ist. Solange fragt auch
keiner nach Chemie in den Flüssen und Seen, nach Fracking, nach Atommüll usw.
usw.
Rock ‘n Roll. Musik
ist längst politisches Instrument, nicht um Soldaten auf Linie zu halten wie es
mit der Marschmusik erreicht wurde. Nein auch hier um zu betäuben, ab zu
lenken. Warum sieht man wohl Helene Fischer, Heino und die unsägliche
Volkstümliche Musik im Fernsehen? Weil sie harmlos ist und allenfalls
individuelle Bedürfnisse befriedigt, weil sie das Denken regelrecht verhindert.
Es gibt genug Literatur die die Wirkung von Musik beschreibt, soviel das es
fast schon zur Allgemeinbildung gehört.
Jedes
für sich ist nicht so auffällig aber wenn man das alles in Bezug setzt, und
einem bewusst ist das eben die Mächtigen damit zu arbeiten wissen dann gibt das
ein perfides Bild wie der Otto Normalverbraucher beduselt wird.
In den
Zeiten zwischen 1950 - 1970 grob gerechnet, war Sex & Drugs & Rock n
Roll ein Begriff für viele Dinge. Vor Allem aber für Widerstand gegen das
Establishment. Oder wie es heute genannt wird. Ziviler Ungehorsam.
Doch
heute wird genau das benutzt um die Menschen ab zu lenken, zu beruhigen, ihnen
Ventile zu liefern damit sie sich nicht auf Dinge wie ttip, Atommüll und
politische Fehlentscheidungen konzentrieren, dazu kommen dann noch GZSZ, Big
Brother, DSDS, Bauer sucht Frau und viele andere Formate. Über den Erfolg lässt
sich sicher streiten, aber Tausende lassen eben ablenken.
Ich
will mich da nicht grundsätzlich ausnehmen. Ich liebe Musik, ich steh auf Sex,
und ich hab auch schon gelegentlich was geraucht und hier und da ein besonderes
Süppchen geschlürft, und so manch guten Whiskey oder Wein schnabuliert.
Doch
will ich auch Musik hören die Botschaften enthält die Problem benennt, die mich
unterstützt wenn ich Dinge benenne die in den Medien totgeschwiegen oder
umgestaltet werden. Sex wird mich nicht dauerhaft ablenken und betäuben, er
wird mich stärken und was immer ich benutze um spirituelle Wege zu finden geht
nur mich was an. Aber weder von Sex noch von Drugs noch von Rock n Roll lasse
ich mich betäuben und dauerhaft ablenken.
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